Nein, ich habe nicht über Nacht Karriere gemacht. Das wollte ich in all den 27 Jahren nicht, die ich dem Arbeitgeber schon gegeben habe und ich werde es auch bis zur Rente nicht wollen. Einmal pro Woche, für genau 90 Minuten bin ich Führungskraft und das reicht dann auch.
Mein Arbeitgeber hat eine Sportgemeinschaft und diese bietet u. a. auch einen Tanzkurs an. Seit 2010 mache ich da mit und habe mich über die Jahre hochgearbeitet. Erst zum DJ, dann zum stellvertretenden Kursleiter und inzwischen sogar zum Leiter. Dieser Kurs startete heute in die Herbst-/Wintersaison 2025, eben mit mir als DJ und Tanzlehrer in einer Person. Wir tanzten Discofox, Cha-Cha-Cha, Rumba, Langsamer Walzer, Wiener Walzer und sogar Bachata. Mit der Musikauswahl waren alle zufrieden und mit einer Kollegin habe ich mich spontan sogar zur Tanzparty am Welt-Tanztag verabredet. Zusammen mit Tausenden Tanzpaaren landesweit versuchen wir uns an einem Weltrekord im Bachata.
Nach der Arbeit und dem Tanzkurs war aber noch nicht Schluss. Die Tanzschuhe kamen gleich nochmal zum Einsatz, im Tanzstudio meines Vertrauens. Da war ich Schüler, wie nun seit fast schon 20 Jahren. Auch in diesem Kurs wurde viel wiederholt und viele Erinnerungen an Figuren, die wir mal gelernt haben, wieder aufgefrischt. Laut meiner Smartwatch hätte ich heute über 2.000 Kalorien verbraucht über 11.000 Schritte gemacht. Nicht übel für einen Mittwoch.
Auf dem Heimweg, während der ruhigen Busfahrt dachte ich ein wenig darüber nach, dass ich ja schon bald 47 Jahre alt oder jung werde. Dafür, dass ich ein übergewichtiger Diabetiker Mitte 40 bin, bin ich noch ganz schön fit. Da gab es Leute in meinem Leben, die waren mit Mitte 40 deutlich kaputter als ich, nicht nur körperlich. Nun werde ich wohl gleich einschlafen, mit ganz viel Dankbarkeit. Klar, es fällt immer auf, was einem fehlt. Jetzt bin ich mal dankbar, für alles was ich habe und auch alles was mir so erspart geblieben ist.