Blog 2026
Es gibt einen guten Vorsatz für das Jahr 2026. Jeden Tag einen Film anschauen. 365 Filme am 31.12.2026. Jeden Tag ein Blog-Eintrag.
Nun bin ich also 47 Jahre jung. Oder alt. Die große 5 rückt immer näher und ich finde das schon irgendwie seltsam. So alt wollte ich doch gar nicht werden. Ein früherer Hausarzt war sich sogar sicher, dass ich die 50 nicht erleben würde. Gesundheitlich geht es mir fast gut, psychisch geht es mir fast gut.
Der Tag war nichts Besonderes. Es begann mit einem Arbeitstag im Home Office. Unter den Kolleg*Innen hat es sich herumgesprochen und es kamen ein paar Glückwünsche rein. Auch per WhatsApp meldeten sich ein paar Menschen. Mit der Zeit löste das etwas Stress aus, da fast alle von einem Ehrentag oder besonderem Tag geschrieben haben. Es war aber eben kein besonderer Tag. Ich wüsste auch nicht, wie ich diesen Tag zu etwas Besonderem machen könnte. Das ist gar nicht so depressiv, wie es vielleicht klingen mag. Für mich braucht es keinen bestimmten Tag, kein bestimmtes Datum. Ich feiere mich immer wieder selbst, auch bei kleinsten Anlässen. Zu mir selbst bin ich sehr großzügig und gönne mir fast jede Versuchung. Irgendwo muss die Diabetes ja herkommen.
Den besten Geburtstag hatte ich sowieso schon mit 19, damals zusammen mit meiner Julia. Der 20. Geburtstag war auch ganz in Ordnung, am Tag zuvor kam "Legend of Zelda - Ocarina of Time" heraus, bis heute mein Lieblingsvideodspiel. Selbst in der Kindheit wurden Geburtstage nie groß gefeiert. Im Vergleich sehe ich deutlich jünger aus als mein Vater mit 47. Ihn hat aber nicht nur das Alter, sondern eben auch sein sehr ungesunderes Lebensstil gezeichnet.
Nach dem Arbeitstag tauchte ich in die bunte Welt der Videospiele ab. Auf meiner Insel in Animal Crossing wurde mein Geburtstag deutlich größer gefeiert als im wahren Leben. Sogar ein Ständchen wurde mir da gespielt und ich musste eine Pinata zertrümmern. Abends machte ich mir dann Chicken Nuggets in meiner Heißluftfriteuse. Keine Delikatesse für nomale Leute, für mich aber ein Hochgenuss. Nach dem Essen videofonierte ich noch mit meiner Schwester und Nichte, nebenbei öffnete ich noch das große Paket, dass sie mir geschickt haben. Der Inhalt traf genau meinen Geschmack. Zwei Notizbücher, eins im Design von Super Mario, das andere von Legend of Zelda. Eine Tafel Lindt-Schokolade, mehrere Badezusätze und ein Lego-Set. Den Aufbau könnt Ihr Sonntag live auf TikTok mitverfolgen. Ab 15:00 Uhr wird gebaut. Man hat mir also auch gleich noch etwas Content geschenkt.
Es war ein guter Start ins neue Lebensjahr, ich habe den Tag ja genauso verbracht wie ich wollte.
Bei der Arbeit gab es mal wieder einen Aufreger. Von besinnlicher Weihnachtszeit noch keine Spur, obwohl wir die Weihnachtsfeier sogar schon hatten. Ins Detail gehe ich hier nicht, der eigentliche Aufreger war ja auch, dass ich mich über die Anspielungen aufgeregt habe. Vielleicht hätte ich da einfach kühler und neutral sein sollen, das ganze Thema an mir abprallen lassen sollen. Habe ich aber nicht gemacht. Stattdessen habe ich mir erst selbst bewiesen, dass die Vorwürfe haltlos sind. Diesen Beweis werde ich auch die nächsten Tage noch erbringen und dann, bei geeigneter Gelegenheit, meine Ergebnisse präsentieren.
Nach der Arbeit ging ich in die Stadt um die ersten Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Da gab es keinen Aufreger, ich habe alles gefunden und war auch an den Kassen immer recht schnell dran. Wenn Runde 2 auch so verläuft, bin ich zufrieden.
Abends folgte dann noch der Tanzkurs, der war dann doch wieder aufregend. Weihnachtslieder. Ich armer Mensch tanzte nicht nur zu "Last Christmas" den Cha-Cha-Cha, sondern auch noch zu "All I want for christmas is you" den Jive. Es bestand ja kurz die Aussicht darauf, dass ich am Freitag einen Gig als DJ habe. Folglich habe ich mir tanzbare Weihnachtslieder herausgesucht und auch viele gefunden. Für jeden Tanz ist was dabei, richtig schöne und bekannte Lieder aus aller Welt. Es müssen nicht immer diese beiden sein. Meine Tanzpartnerin war nicht sehr solidarisch mit mir, sie fand diese Musikauswahl gut. Ist halt Geschmackssache.
Heute wurde es tatsächlich weihnachtlich. Am Freitag wurde bei mir angefragt, ob ich eventuell am kommenden Freitag einen Gig als DJ im Tanzstudio übernehmen könnte. Natürlich sagte ich da sofort zu, da muss ich gar nicht lange überlegen. Sollte es wirklich dazu kommen, werde ich wohl auch ein paar Weihnachtslieder spielen müssen. Nicht Wham und auch nicht Mariah Carey. Es muss doch noch andere, gute, tanzbare Lieder geben. Ich habe sie gefunden und in einer neuen Playlist auf Spotify vereinigt. Hier der Link zu meinem Spotify-Profil, die meisten Playlists sind öffentlich.
Auch sonst war das Wochenende sehr entspannt. Gestern habe ich sehr früh noch die wichtigsten Einkäufe erledigt und mich dann der bunten Welt der Videospiele. Statt Einkaufen zu gehen habe ich mich heute Vormittag in die Badewanne gelegt und dann erneut den Controller zur Hand genommen. Abends hatte ich dann doch ein schlechtes Gewissen und stellte mich zumindest mal ans Bügelbrett. Um den Haushalt müsste ich mich wirklich mal kümmern, bald soll hier schließlich wieder ein Weihnachtsbaum stehen und um diesen herum eine Modelleisenbahn fahren. Eigentlich sollte ich mir mal so einen erotischen Putzdienst bestellen und die dann wirklich nur putzen lassen.
Die kommende Woche wird richtig anstrengend. Gleich vier Tanzkurse wollen getanzt werden, dazu noch der Winterball des Tanzstudio Schlegl am Samstag. Fast hätte ich es durch das Jahr geschafft ohne Anzug und Krawatte zu tragen. Auf diesen Ball zu gehen war dann auch noch meine Idee. Bilder davon wird es sicher geben, haltet Ausschau auf Instagram. Vielleicht bin ich ja auch noch als DJ am Freitag gebucht. So ganz nebenbei habe ich ja auch noch fünf volle Arbeitstage mit ein paar wichtigen Terminen. Wird ein straffes Programm, aber ich bin ja jung und knackig. Außerdem kommt ja bald die ruhige, besinnliche Zeit.
Diesen Satz und die Kampagne dahinter kennt Ihr bestimmt alle. Wenn nicht, solltet ihr sie kennen. Bei mir ging es heute nicht um Alkohol, ich kam anderweitig an meine Grenze, habe es erkannt und dementsprechend gehandelt.
Der Tag begann schon sehr früh, um halb sechs war die Nacht vorbei. Gleich am frühen Morgen musste ich erkennen, dass eine bestimmte Körperfunktion eben nicht mehr funktioniert. Glücklicherweise brauche ich diese Funktion sowieso nicht in meinem Leben, es ist also kein großer Verlust. Vielleicht ist das ja auch eine Begleiterscheinung der Diabetes. Möglich wär's.
Den Arbeitstag verbrachte ich im Home Office. Am Vormittag musste ich kurz unterbrechen, um bei meiner Hausärztin vorstellig zu werden. Wieder einmal gab ich eine Blutprobe ab und bekam nun die aktuellen Werte. Weiterhin ist alles im grünen Bereich, bei dem ich zwar weiterhin Diabetiker bin, aber es wenigstens nicht schlimmer wird. Wäre ich brav, also mit Wasser und Salat, könnte ich die Diabetes sogar loswerden und müsste die Medikamente nicht mehr schlucken. Das wird aber nicht geschehen. In meinem Leben muss ich schon auf so Vieles verzichten, noch mehr Verzicht kann da nicht die Lösung sein. Dann macht das Leben gar keinen Spaß mehr und diese Entwicklung will ich auf jeden Fall vermeiden. Da kenne ich mein Limit.
Abends stand die Weihnachtsfeier unserer Abteilung an. Zuerst ging es zum Winterdorf, drei Tassen Glühwein ließ ich mir schmecken. Die Stimmung war trotz Nieselregen bestens. Später ging es dann weiter ins Restaurant "Kokono", wo ich mir ein Gericht mit Ente, Reis und Gemüse schmecken ließ. Es war so gut, sogar den Brokkoli habe ich gegessen. Nach dem Abendessen ging die Gruppe weiter zur nächsten Location, ich verabschiedete mich aber. Plötzlich war es aber allen irgendwie wichtig, dass ich noch mitkommen würde. Sehr merkwürdig, so wichtig war ich den ganzen Abend nicht. Bestimmt haben die Kolleg*Innen in diesem Moment ihren Spaß.
In irgendeinem Club herumzuhüpfen und zu zappeln war noch nie meine Welt und mit drei Tassen Glühwein im Blut stand mir auch nicht der Sinn nach noch mehr alkoholischen Getränken. Eine Kollegin meinte: "Komm mit, wir finden eine Frau für dich!". Damit öffnet sie bei mir die Büchse der Pandora. Das konnte sie aber nicht wissen. Ist ihr schon verziehen.
Was für ein genialer Tag. Der Schrittzähler zeigt über 12.000 Schritte und ich habe über 1.400 Kalorien verbrannt. Keine Sorge, die habe ich auch schon wieder reingeholt.
Der Tag begann mit einer Blutabnahme. Am Freitag bekomme ich die Ergebnisse und dann wahrscheinlich wieder zu hören, dass ich ein böser Diabetiker bin. Die Werte sind zwar noch im grünen Bereich, aber ich könnte theoretisch die Diabetes komplett loswerden. Dazu müsste ich noch auf ein paar Sachen verzichten, aber dann macht das Leben ja gar keinen Spaß mehr. Wer war denn für mich da, als es mir schlecht ging? Salat war es nicht. Das war Schokolade.
Bei der Arbeit bekam ich eine Mail, die ich gar nicht mehr hätte bekommen sollen. Scheinbar hat es sich noch nicht überall herumgesprochen, dass ich seit über einem Jahr in einer anderen Abteilung arbeite. Nur zu gerne würde ich hier im Detail alles erklären, doch das darf ich nicht. Sehr schade. Für mich war es auf jeden Fall positiv und hat mich zum Grinsen gebracht.
Im Gespräch mit einer Kollegin erwähnte ich, dass ich nächste Woche 47 Jahre alt werde. Das wollte sie mir anfangs gar nicht glauben, meinte dann aber, dass ich mich echt gut gehalten hätte. Darauf fiel mir dann auch nichts weiter ein. Tatsächlich sehe ich jünger aus als mein Vater in diesem Alter. Ihn hat aber nicht nur das Alter gezeichnet, sondern auch sein Lebensstil. Etwas gesünder als er lebe ich dann doch.
Nach der Arbeit ging es zum Christkindlesmarkt. Ich bin nicht religiös und habe auch mit Weihnachten nicht viel am Hut. Den weltberühmten Markt, die "Stadt aus Holz und Tuch" besuche ich aber trotzdem jedes Jahr gerne. Unter der Woche ist es auch nicht ganz so voll, obwohl mich das nicht stört. Ich weiß ja, dass es voll ist und dass man viel Zeit mitbringen sollte.
Zum krönenden Abschluss ging es dann noch zum Tanzkurs mit meiner treuesten Tanzpartnerin. Seit über 16 Jahren sind wir nun schon auf der Tanzfläche unterwegs. Sie kennt mich länger als ihren Ehemann. Im Kurs haben wir auch immer wieder diese Momente, wenn wir uns daran erinnern, dass wir eine bestimmte Figur vor vielen Jahren schonmal gelernt und gekonnt haben. So auch heute wieder beim FDK im Tango.
Kurz zusammengefasst: Richtig guter Tag heute. Freut mich und ich bin danbkar dafür.
Heute ging es weiter mit der Einrichtung des neuen Laptops. Wahrscheinlich werde ich sowohl Videos als auch Livestreams mit der Kamera im Smartphone machen, dank einer kostenlosen Software namens OBS ist das kein Problem. Ein externes Mikrofon dürfte in den nächsten Tagen geliefert werden und ich habe jetzt schon genug Beleuchtungselemente. Bei einem kleinen Testlauf fiel mir auf, was alles im Hintergrund zu sehen ist. Das hat mir so gar nicht gefallen. Da muss ich auf jeden Fall noch etwas umräumen, vielleicht sogar mein Wohnzimmer komplett ändern.
Im Haushalt war ich heute auch ein wenig aktiv, am wichtigsten war mir heute aber die Erholung. In den nächsten Tagen werde ich immer erst weit nach Einbruch der Dunkelheit daheim sein. Der Christkindlesmarkt ist eröffnet, heute ist der erste Advent, doch von besinnlicher Zeit merke ich noch nichts. Ganz im Gegenteil, ich habe noch Einiges zu erledigen. Selbst die Hausärztin und der Zahnarzt wollen mich nochmal sehen, bevor das Jahr endet.
Die kommende Woche wird anstrengend. Fünf Arbeitstage, die ich wahrscheinlich alle im Büro hinter mich bringe, erwarten mich. Drei Tanzkurse mache ich mit und wenn ich doch mal zu etwas Freizeit komme, sollte ich mich um meinen Haushalt kümmern. Zu Weihnachten bekomme ich Besuch und da soll die Wohnung wieder vorzeigbar sein. Außerdem will ich mir ja auch einen schönen Hintergrund für Videos und Livestreams einrichten und vielleicht auch diese Woche noch ein paar Sachen ins Netz stellen. Wer weiß, was noch alles passiert. Nur eines weiß ich: Das nächste Wochenende werde ich mir redlich verdient haben.
Bestimmt kennt Ihr den Spruch: "Glaubt nicht alles was im Internet steht, Niemand postet seine Niederlagen!".
Genau das tue ich heute aber doch. Los geht's. Aus irgendeinem Grund war ich heute komplett motiviert, mich um meinen Haushalt zu kümmern. Den Anfang machte ich im Bad, danach ging es weiter in die Küche. Erstmal den Abwasch erledigen, dann das Altglas zusammensammeln für einen baldigen Ausflug zum Container. Die Motivation hielt an, ich machte weiter mit dem Vorrats-Schrank. Danach war die Motivation dann auch am Ende und ich verfiel wieder in bekannte Verhaltensmuster. Was war geschehen?
Ich stieß auf meinen Vorrat an Tütensuppen, diese Fix-Produkte, die ja ewig haltbar sind. Aus Interesse schaute ich auf das Haltbarkeitsdatum und war überrascht. "Mindestens haltbar bis 07/2022"! Keine Ahnung, wann ich diesen Vorrat angelegt habe. Es heißt aber auf jeden Fall, dass ich seit über drei Jahren die Küche nicht gründlich geprüft und tiefgehend aufgeräumt habe. Das kann man oberflächlich mit Faulheit erklären, haben meine Eltern auch oft gemacht. Ein Psychologe würde wohl eine andere Diagnose stellen. Die Zeit hätte ich schon gehabt, aber es fehlte der Antrieb. Über drei Jahre lang. Das macht mich schon sehr nachdenklich und hat mich mehr erschüttert als es eigentlich sollte.
Nein, dies ist kein Schrei nach Hilfe. Jede angebotene Hilfe würde ich ablehnen, dieses Chaos muss ich selbst und ganz allein beseitigen. Mit meiner Anstrengung, meinem finanziellen Aufwand und meinen eigenen Händen.
Etwas Aufmunterung brachte dann der Blick auf den Besucherzähler hier auf der Homepage. 12.000 Klicks seit dem letzten Reset. Vielen Dank für das Interesse.
Weitere Aufmunterung fand ich dann bei der Einrichtung meines neuen Laptops. Ziemlich gut, was die kleine Kiste alles kann. Für meinen Bedarf auf jeden Fall ausreichend, demnächst wird es auch wieder Livestreams und neue Videos geben. In den letzten Tagen blieb es in den sozialen Netzwerken ja recht ruhig um mich.
Mit nur etwa fünf Stunden Schlaf habe ich diesen Tag gestartet. Nicht gerade ideale Voraussetzungen. Schon um sieben wollte ich im Büro sein, denn es würde ein kurzer Arbeitstag werden. Das Mittagessen in unserer Kantine gönnte ich mir noch und dann ging es in Begleitung eines Freundes auch schon los zum Shopping.
Er wurde sehr schnell fündig, bei mir dauerte es etwas. Nachdem die ganze Welt nun auf Windows 11 umgestellt hat und mein alter Laptop das eben nicht mehr kann, musste dieser in Rente gehen und ein neues Gerät her. Das könnte ich doch genauso gut am Black Friday kaufen. Diese Strategie ging voll auf. Für unter 450,00 Euro habe ich nun ein neues Lenovo IdeaPad hier stehen. Schön klein, leicht, handlich und in einem dunkelblauen Gehäuse. Es sieht also auf jeden Fall schonmal schick aus. Da ich mir ein deutlich höheres Budget gesetzt habe, blieb sogar noch etwas übrig für ein weiteres Schnäppchen. Auch meine alte Mikrowelle wird nun in Rente gehen, seit heute habe ich eine Heißluftfriteuse, gerade mal 119,00 Euro habe ich dafür gezahlt.
Eigentlich ist der Black Friday ja auch nur so eine Aktion, um die Leute zum Shoppen zu animieren. Hat ja bei mir auch geklappt. Für mich hat es sich aber auch gelohnt und ich bin deutlich günstiger an die schönen, neuen Sachen gelangt. Alles richtig gemacht. Bei Amazon habe ich auch was Schönes gefunden, nämlich eine Capture Card. Was man damit macht? Man schließt sie an und kann mit ihrer Hilfe etwas ins Internet übertragen. Musik, eigene Livestreams und sogar seinen Bildschirm, auf dem beispielsweise Videospiele laufen. Sicher muss ich mir da noch Einiges an Wissen aneignen, ab 2026 könnte ich dann aber so richtig loslegen. Plattformen gibt es ja zur Genüge.
Am Hauptmarkt wurde heute der weltberühmte Christkindlesmarkt eröffnet, doch ich hatte ein ganz anderes Highlight. Zum letzten Mal in diesem Jahr war ich DJ auf der Tanzparty im Tanzstudio meines Vertrauens. Es lief alles bestens und das Feedback am Ende des Abends war einstimmig positiv. Beim letzten Lied des Abends habe ich 44 Paare auf der Tanzfläche gezählt. Das wäre ein neuer Rekord. Ich kann mich aber auch verzählt haben, daher will ich das noch nicht festlegen. Es hat nichts mit mir zu tun, dass so viele Leute anwesend waren. Ich nehme es aber durchaus für mein Ego mit, dass so viele bis zum letzten Lied geblieben sind und im Halbdunkel beim letzten Lied noch getanzt und ein wenig gekuschelt haben. Als DJ sehe ich alles, in manchen Fällen auch etwas neidisch. Muss ich zugeben.
Die neue Woche hat ganz gut begonnen. Bei meinem Arbeitstag im Home Office habe ich mal wieder ein ordentliches Pensum bewältigt, da kann ich zumindest zufrieden und vielleicht sogar ein bisschen stolz sein. Es kam sogar noch eine gute Nachricht in mein Postfach geflattert, die ich auch gleich weitergeben konnte.
Abends ging es dann wieder zum Tanzkurs und da war mal wieder dieses Phänomen. Der Kurs lernte eine neue Figur, eine die ich schon seit über zehn Jahren mit meiner treuesten Tanzpartnerin tanze. Für mich war es also eine Wiederholung, für meine Partnerin in diesem Kurs war es komplettes Neuland. Sie kam mit der Abfolge der Schritte etwas durcheinander, worauf ich sie auch dezent hinwies. Sie wollte mir nicht glauben und widersprach. Also holte ich die Vortänzerin an meine Seite. Als sie ihr die Abfolge nochmal zeigte, gestand sie ihren Fehler schließlich ein, nicht jedoch mir gegenüber. Das kenne ich schon, in der Vergangenheit kam das öfter mal vor. Im Januar habe ich 20jähriges Jubiläum auf der Tanzfläche, aber was weiß ich schon.
Als wir dann weiter geübt haben, wollte sie auch noch auf meine Führung verzichten. Kann man machen, aber dann muss man halt die Figur bzw. Schrittfolge auch allein beherrschen. Dafür ist der Mann ja da und hat seit Jahrhunderten die Führung in den Standard- und Lateintänzen. Ihre Gründe habe ich nicht hinterfragt, ich war auch schon bedient. Mit Berührungen sollte man nicht unbedingt schüchtern sein, wenn man einen Tanzkurs macht. Ganz automatisch kommt man sich näher und versehentliche Berührungen lassen sich auch nicht vermeiden.
Da die Stimmung ohnehin schon nicht so gut war, habe ich am Abend gleich noch einen genaueren Blick auf mein Konto geworfen. Die Stimmung besserte sich dann wieder als ich anfing, an der Playlist für kommenden Freitag zu arbeiten.
Es war ein gemütlicher, kalorienreicher Sonntag. Am Abend gönnte ich mir einen Schokopudding und als ich so aus dem Fenster schaute bemerkte ich den ersten Schnee. In den letzten Tagen waren die Dächer morgens schon etwas weiß, das könnte aber auch Frost gewesen sein. Heute gab es nun keinen Zweifel mehr. Der Winter ist hier. Da der Räumdienst sicher nicht so schnell ist, werde ich morgen im Home Office arbeiten.
Heute war Totensonntag. Da dachte ich vor allem an vier Personen, die unsere Welt schon verlassen haben. Beide Eltern sind schon lange verstorben. Mein Vater erlitt im Jahr 2000 einen fatalen Schlaganfall, meine Mutter hat 2004 den Kampf gegen den Krebs verloren. Zu Lebzeiten war ich nicht immer gut mit meinen Eltern. Wenn ich mit meiner Mutter gestritten habe, ging es immer um Geld. Für meinen Vater war ich eine einzige Enttäuschung, einfach weil ich nicht so war wie er. Mit den Frauen bekam ich nichts auf die Reihe, in Prügeleien war ich nicht verwickelt und als ich dann auch noch eines Abends im Rock zum Abendessen erschien, war es ganz und gar vorbei. Inzwischen kämen wir wohl besser mit ihm zurecht, im Alter werde ich ihm immer ähnlicher.
Die Gedanken waren auch bei meinem Neffen, der aufgrund eines angeborenen Herzfehlers nur neun Monate lang auf unserer Welt war. Schon damals war ich soweit, dass ich nur noch auf den Gevatter gewartet habe. Dieser hat sich aber dafür entschieden, meinen Neffen zu holen und nicht mich. Das Leben ist nicht fair. Einen seiner letzten Atemzüge hat er auf meinem Arm gemacht. Seitdem fällt es mir schwer, irgendjemanden oder irgendetwas ernst zu nehmen. Diese Situation war ernst und die ausgelebten Neurosen irgendwelcher Mitmenschen im Vergleich dazu ein Witz. "Solange du keine anderen Probleme hast...", denke ich mir da oft.
Auch bei meiner ersten und einzigen Liebe, Julia, waren meine Gedanken. Sie verstarb nach langer Krankheit im Alter von nur 41 Jahren. Auch wenn sie die meiste Zeit meine Ex war, so habe ich ihr nie etwas Böses gewünscht. Ganz im Gegenteil, ich war mir immer sicher, dass sie ein wunderbares und glückliches Leben führt. Leider war ihr das nicht vergönnt. Bei ihrem Tod dachte ich mir auch, dass ich ihr dieses Schicksal gerne abgenommen hätte. Selbst die lange Krankheit zuvor.
All diese Menschen mussten schon gehen, obwohl sie es nicht wollten. Ich bin noch hier. Mir wäre es egal, ich wäre sogar bereit. Wenn meine Uhr abgelaufen ist, werden nur zwei Menschen trauern und auch diese beiden werden darüber hinwegkommen. Für einen unbekannten Menschen bin ich, da ich ja Organspender bin, wahrscheinlich tot mehr wert als lebendig. Vielleicht behält mein früherer Hausarzt ja Recht und ich erlebe tatsächlich aufgrund meines Lebensstills die 50 nicht. Drüben, auf der anderen Seite, werde ich vielleicht schon erwartet.
Die nächste Woche dürfte erstmal ganz ruhig und gewöhnlich starten. Fünf Arbeitstage und zwei Tanzkurse erwarten mich. So langsam aber sicher müsste ich in einer Sache eine wichtige Entscheidung treffen, am besten bis Mittwoch. Mehr verrate ich erst wenn die Entscheidung auch wirklich getroffen ist. Am Freitag will ich zum Black Friday shoppen gehen. Außerdem wird da der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt eröffnet. Vielleicht liegt und fällt dann ja auch Schnee. Danach geht es dann weiter ins Tanzstudio meines Vertrauens, einmal bin ich in diesem Jahr noch ganz regulär DJ auf der Tanzparty. Das Wochenende gehe ich dann wieder ruhig an. Ich will wieder Videos veröffentlichen und auch einmal live streamen, das wird wahrscheinlich am Wochenende sein. So langsam aber sicher muss ich auch meinen Geburtstag und Weihnachten planen, so lang ist es ja nicht mehr hin.