Zwei der vier Kirchweih-Tage sind schon überstanden, der dritte ist in diesen Minuten nun auch schon auf der Zielgeraden. Es ist gerade der Sonntag, der die beiden Seiten der Kirchweih zeigt. Eine davon finde ich richtig gut, auf die andere könnte ich gut und gerne verzichten.
Die gute Seite ist die traditionelle. Gegen 10 Uhr läuteten die Kirchenglocken, deutlich länger als bei Gottesdiensten oder Hochzeiten. Kurz darauf begann der Frühschoppen mit Blasmusik. Das stört mich nicht, im Gegenteil. Es erinnert mich an meine Kindheit. In den Sommermonaten war ich mit meinem Vater jedes Wochenende auf einer anderen Kirchweih irgendwo in der Metropolregion. Blasmusik war immer dabei. Mein Vater ließ sich sein Bier schmecken, ich schlürfte eine Fanta mit dem Strohhalm und es gab auch immer was Gutes zu essen. Mal ein halbes Hähnchen, mal ein bisschen Schweinshaxe. Auf manchen Kirchweihen war im großen Bierzelt am Sonntag sogar ein Boxring aufgebaut und man konnte sich live Boxkämpfe ansehen. Ein ganz besonderes Spektakel.
Gerade jetzt erlebe ich wieder die negative Seite. Das kollektive Besäufnis, das zu grölenden Menschen bis weit nach Sperrstunde sorgt. Dazu die Beschallung durch einen drittklassigen Alleinunterhalter oder vom Band. Auf dem Programm habe ich heute den Namen eines ehemals recht erfolgreichen Radiomoderators entdeckt. Und jetzt macht er Bauern-Kirchweihs und sein Publikum ist alkoholisiert und/oder von der Sonne im wahrsten Sinne des Wortes hirnverbrannt. Ja, da kommt die Schadenfreude auf. Ich bin ja auch nix Besonderes, so war es aber schon immer. Ohne Aufstieg und tiefen Fall.
Mein Schrittzähler hatte gestern schon Pause, so auch heute. Es ist mir einfach zu heiß, ich bin den ganzen Tag über leicht bekleidet in der geschlossenen, dunklen Wohnung und schmelze trotzdem.
Zumindest von der Arbeit her wird die kommende Woche recht entspannt, sie hat nämlich nur drei Arbeitstage. Montag und Dienstag habe ich noch Urlaub. Montag und Mittwoch erwarten mich die Tanzkurse und vielleicht klappt es ja diesen Freitag mit der Tanzparty. Die letzten Freitage war immer irgendwas, es gibt schon merkwürdige, häufige Zufälle.
Morgen Abend gibt es nochmal einen Blog-Eintrag, dann geht die Website in die zweimonatige Sommerpause.