Kurz nach 15 Uhr hatte ich es geschafft, die fünf Arbeitstage liegen nun hinter mir und ich bin mehr als bereit für ein erholsames und ruhiges Wochenende. Geplant ist nichts und dabei wird es auch bleiben. Gestern habe ich ja nichtmal meinen Blog-Eintrag geschafft, deswegen hole ich das jetzt einfach nach.
Gestern feierte mein Arbeitgeber den Jahresauftakt. Irgendwie eine merkwürdige Veranstaltung. Über die Inhalte gebe ich selbstverständlich keine Auskunft. Erst vor ein paar Tagen wurde ja wieder was geleakt. Nach dem offiziellen Teil gab es noch ein "get together". Wir sind zwar nicht im internationalen Geschäft, müssen aber scheinbar für alles englische Begriffe benutzen. Für das leibliche Wohl war bestens gesorgt, die Vorständ*Innen standen am Ausschank. Ich blieb alkoholfrei, mir war es wichtiger auf der Tanzfläche zu zeigen was ich kann. Der Tanzkurs unserer firmeninternen Sportgemeinschaft hat ja wieder begonnen und kann immer ein paar mehr Teilnehmer vertragen. Während andere sich nur irgendwie zum Rythmus bewegten, forderte ich die Damen zu Discofox und Salsa auf. Es fiel mir mal wieder auf, dass mir Standard- und Lateintänze schon voll ins Blut übergegangen sind. Mich einfach nur irgendwie zu bewegen ist nicht möglich. Das war noch nie mein Ding. Selbst als Jugendlicher war ich ja nie in irgendwelchen Clubs. Ein Musiker hätte ja auch Probleme absichtlich falsche Töne zu spielen.
Wenn meine Tanzschritte und Figuren noch nicht genug aufgefallen sind, dann hat mein Outfit den Rest erledigt. Der exklusive Hoodie meines Gaming-Teams kombiniert mit einem langen, weit schwingenden, hellblauen Samtrock. Egal wer Bilder gemacht hat, ich bin sicher leicht darauf zu erkennen. Genau darum ging es mir an diesem Abend auch. Das ist wie mit dem CSD und der Regenbogenflagge. Man könnte das alles im Geheimen halten, hinter verschlossenen Türen. Oder wie man es im Englischen sagt "in the closet". Das wäre den "Konservativen" bestimmt auch lieber. Ich finde es besser, wenn man sich zeigt wie man eben ist. Wenn man das will. Ich will das auf jeden Fall und man ist ja heutzutage allen Ortes so weltoffen. Dann darf man bei einem Typen, der halt einen Rock trägt, auch keine Schweißausbrüche bekommen.
Auch heute zog ich im Rock die Büroräume. Kann ja sein, dass ich Jemandem aufgefallen bin und diese Person mich heute nochmal sprechen wollte. Das war nicht der Fall, es war ein ruhiger Arbeitstag. Die meisten Leute haben heute wohl vom Home Office aus gearbeitet. Ab Februar kann ich das theoretisch auch wieder tun, auch wenn ich dann erstmal in den neuen Tätigkeiten meiner neuen Abteilung angelernt werde. Den Abend verbrachte ich dann mit YouTube, Animal Crossing und ungesunder Ernährung. So wie es sein soll.
Euch allen ein schönes Wochenende.