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Old Kid on the Blog

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Joschua
17.12.2024 19:13

Joschua Lionel Maier ist mein Neffe. Heute vor genau 14 Jahren kam er auf die Welt. Neuneinhalb Monate später verstarb er leider schon. Bei seinem letzten Atemzug war ich dabei und sowohl ich als auch meine Schwester konnten zu Beginn des Tages nicht ahnen, dass dieser so enden würde. Ein angeborener Herzfehler war leider zu viel für ihn.

Diese Jahrestage sind für mich schon immer sehr schwer, ich kann mir gar nicht vorstellen wie es meiner Schwester gehen muss.

Zu Ostern 2011 fuhr ich zum ersten Mal nach Hannover und hatte den kleinen Mann zum ersten Mal auf dem Arm. Wir verstanden uns sofort, ganz ohne Worte. Als Onkel habe ich mit Kindererziehung nicht viel zu tun. Davon verstehe ich nichts. Mir war es wichtig, dass der kleine Mann fröhlich ist und das habe ich immer wieder geschafft. Darauf bin ich auch stolz. Nach unserer ersten Begegnung fuhr ich immer wieder nach Hannover, öfter als es mein Geldbeutel oder Kontostand eigentlich erlaubt. Heute weiß ich, dass es genau das Richtige war. Geld ist nicht wichtig. Geld ist nur ein Werkzeug um Wichtiges zu ermöglichen.

In seiner kurzen Lebenszeit hat Joschua viel erlebt. Er hat die berühmten Herrenhäuser Gärten gesehen und hat sich im Sea Life umgesehen. Ganz begeistert war er immer, wenn es in Hannover in die Innenstadt ging. Da gab es immer interessante Geräusche und Gerüche, da war immer was los.

Obwohl er so schwer krank war, hat er sich das oft gar nicht anmerken lassen und sich des Lebens gefreut. Schon bei unserem ersten Treffen haben sich meine Prioritäten neu sortiert. Auch sein Tod hat mich nachhaltig verändert. Nur zu gerne hätte ich mein Leben ihm gegeben. Freundschaften wurden hinterfragt und Dinge wie Job und Geld haben an Bedeutung verloren. Freundschaften, oder das was ich dafür hielt, gingen nach und nach in die Brüche und ich habe mich immer mehr zurückgezogen. Bis heute habe ich am liebsten meine Ruhe. Die gelegentliche Show als DJ oder hin und wieder mal auf der Tanzfläche zu glänzen reicht mir völlig.

Mein Familienleben besteht aus meiner Schwester und meiner Nichte. Beide leben in Niedersachsen. Die Entfernung zu meiner Schwester ist eine gute Sache, wir sehen uns nur dann, wenn wir beide das auch so wollen. Für meine Nichte wäre ich gerne öfter präsent. Wahrscheinlich sieht die Kleine es genauso.

Irgendwo in Bayern laufen noch Onkel und Tanten, Cousins und Cousinen von mir herum. Vielleicht liest ja sogar Jemand von diesem Teil der Familie mit. Zu diesem Teil besteht seit fast 20 Jahren kein Kontakt mehr, von mir so gewollt. Das wird sich wohl auch nicht mehr ändern. Eine offene Aussprache könnte etwas bringen, doch ich unterstelle der Gegenseite nicht genug Selbstkritik und Wahrheitsliebe um wirklich offen zu sein.

Ich? Ich werde sehr offen sein. Schon bald für alle nachzulesen. Hier auf dieser Seite.

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Es weihnachtet schwer.

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