Diesen Begriff habe ich heute via Instagram gelernt und viel darüber nachgedacht. Ins Deutsche übersetzt könnte man es Todessehnsucht nennen. Leider kenne ich dieses Gefühl nur zu gut. Es besteht keine Gefahr, dass man sich etwas antut wenn man davon betroffen ist. Viel eher ist es eine innere Einstellung.
Als meine Eltern verstorben sind habe ich das zum ersten Mal gefühlt. Ganz besonders stark war es, als mein Neffe nach nur neuneinhalb Monaten wieder von uns genommen wurde. Er hätte ein langes Leben in Gesundheit verdient und ich weiß, er hätte es genossen. Mehr als ich mein Leben je genießen könnte. Auch bei manch Prominenten war es so. Menschen, die Freunde und Familie hatten und Millionen von Fans weltweit. Warum musste beispielsweise ein Kobe Bryant so früh gehen? Um mich würden sehr viel weniger Menschen weinen. Genau zwei wären es.
Auch als meine erste und einzige Liebe Julia nach langer Krankheit im Alter von nur 41 Jahren verstarb war dieses Gefühl wieder stark. Nach unserer Trennung im April 1998 war ich immer sicher, dass sie das Leben hätte, von dem sie immer geträumt hat. Ich war mir ganz sicher, sie hätte es geschafft. Die Wahrheit traf mich umso härter. Gerecht ist das nicht. War es auch bei meinen Eltern und meinem Neffen nicht. Das Leben ist nicht gerecht, das weiß ich. Gerade jetzt, in meiner Midlife-Crisis, frage ich mich schon nach dem Sinn meines Lebens. Warum bin ich noch hier? Welchen Sinn hat das? Wann kommt der Gevatter endlich?
Dieses Gefühl ist mein ständiger Begleiter. Seit einigen Jahren habe ich ja nun die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2. Trotzdem kann ich nicht von Schokolade lassen und trinke täglich locker einen Liter Cola oder Limonade. Der BR hatte gerade heute einen Artikel über die Risiken dieser Getränke online. Hier klicken und nachlesen.
Gerade gestern, als ich den Weihnachtsbaum zur Sammelstelle gebracht habe war ich an der einen gefährlichen Straßenecke, die wir hier in der Gegend haben. Will man die Straße überqueren ist die Kurve nur sehr schwer einsehbar, ausgerechnet wegen einer Kirchenmauer. Ich wollte also gestern diese Straße überqueren und dann kam da plötzlich der Bus Linie 53. Es ist nichts passiert, ich habe mich extra beeilt. Aus Rücksicht, damit der arme Busfahrer keine Notbremsung einleiten muss.
Letztens schreibe ich noch, wie optimistisch ich bisher in diesem Jahr bin und heute nun so ein Text. Wie passt denn das zusammen? Dummerweise passt das in meinem Kopf zusammen.