Die letzten beiden Tage war ich richtig faul. Mein Schrittzähler wurde kaum dreistellig. Ich hätte mich um den Haushalt kümmern sollen, doch das entfiel. Ich hätte einkaufen gehen sollen, doch auch das wurde verschoben. "So wie es in deinem Kopf aussieht, sieht es auch in deiner Wohnung aus", heißt es. Bei mir stimmt das. Beides müsste mal aufgeräumt werden und ein langes Wochenende wäre doch genug Zeit dafür. Dennoch konnte ich mich einfach nicht dazu motivieren.
Es liegen auch wieder Nächte hinter mir in denen ich wieder nicht durchgeschlafen habe. Es ist ja eine gute Sache aufzuwachen wenn man ein natürliches Bedürfnis hat. Wenn man das aber nicht hat ist es schon merkwürdig. Wenigstens konnte ich einen Schluck trinken, mich umdrehen und weiter schlafen. Vielleicht ist es ja auch nur altersbedingt.
Irgendetwas lag heute in der Luft. Nachdem ich gestern schon vor 23 Uhr eingeschlafen bin wachte ich so gegen halb acht auf und war ausgeschlafen. Nach der Dusche und einem kleinen Frühstück wollte ich einen Sonntagsspaziergang machen. Dieser war dann länger als gedacht. Zunächst spazierte ich nur hier ein wenig herum, dann ging es per Bus in die Innenstadt. Gemütlich spazierte ich durch die Altstadt und stellte mich dann der Herausforderung. Die Kaiserburg bietet einen spektakulären Ausblick, doch man muss es erstmal den Burgberg hochschaffen. Bei meinem letzten Versuch vor ein paar Jahren musste ich abbrechen, mir ging die Luft aus. Heute schaffte ich es, die Beweisfotos sind auf meinem Instagram-Profil. Inzwischen gibt es oben auf der Burg auch ein Café mit sehr süßen und gehaltvollen Torten. Da konnte ich nicht nein sagen. Um 12 Uhr schaute ich mir auch das berühmte und bei den Touristen beliebte Männleinlaufen an der Frauenkirche auf dem Hauptmarkt an. Am Schönen Brunnen drehte ich am Wunschring, vielleicht geht mein Wunsch ja sogar wirklich in Erfüllung.
Noch vor 12 Uhr zeigte mein Schrittzähler schon 8.000 Schritte an. Bis ich wieder daheim war ging er sogar auf über 10.000 Schritte hoch. Und das an einem Sonntag. Den Rest des Tages verbrachte ich ganz gemütlich auf der Couch, dann in der Badewanne und schließlich im Bett. YouTube hat mal wieder für Entertainment gesorgt. Seit Monaten verfolge ich schon die Geschehnisse um den sogenannten "Drachenlord". Auch wenn ich mein eigenes Leben nicht immer voll im Griff habe, so ist es doch wenigstens nicht so schlimm wie bei ihm. Das ist mal echtes Reality-TV, nicht das gestellte Zeugs auf den Privatsendern.
Die kommende Woche bietet fünf Arbeitstage, alle wieder im Büro. Home Office soll nicht sein. Wirklich geärgert sind damit ja nur die Kolleg*Innen die meinen Anblick nicht ertragen können und sich provoziert fühlen. Hat man wohl nicht bedacht. Beide Tanzpartnerinnen haben mir abgesagt, die Tanzschuhe haben also noch Ferien. Es gibt ein paar Sachen zu organisieren und ich muss mich wirklich um den Haushalt kümmern und den Kühlschrank füllen. Das alles soll bis Freitag Nachmittag passieren, am Wochenende will ich nämlich meine Ruhe haben.