Seit zehn Tagen halte ich mein Entwöhnungsprogramm nun schon durch und ich bin zurecht stolz auf mich. Diese Woche war der Mittwoch mein stärkster Tag, die meisten Schritte und die meisten Kalorien verbrannt. Seit zehn Tagen halte ich mein Programm nun schon durch und es fällt mir mit jedem Tag leichter, mich zu motivieren. Gerade nach der Tanzparty könnte ich auch den ganzen Tag auf der Couch verbringen. Trotzdem ging ich raus. So ein Glas kalte Coca-Cola an einem frühsommerlichen Tag wäre schon eine gute Erfrischung, aber dann wären ja jetzt schon zehn Tage völlig umsonst gewesen. Ich glaube jetzt schon nicht mehr, dass ich ab Juni in alte Gewohnheiten zurückfalle.
Am Freitag will meine Tanzpartnerin bemerkt haben, dass ich im Gesicht etwas schmaler geworden wäre und wohl auch an Bauchumfang verloren hätte. So ganz glaube ich ihr das nicht. Andererseits geht ja sonst Niemand mit mir auf Tuchfühlung, also wird sie es wohl am besten wissen. Zuvor traf ich in der Stadt noch meine Lieblings-Straßenmusikantin, Luca Juline, die ihr euch unbedingt auch mal anhören solltet. Sie steht kurz vor der Veröffentlichung ihres ersten Albums und kann jedes bisschen Reichweite und Unterstützung gut gebrauchen.
Auch am Wochenende zog ich mein Programm durch. Am Samstag machte ich meine Schritte hier in der Gegend und kaufte ein paar Sachen ein. Sonntags ging es dann in die Nürnberger Altstadt, meine alte Heimat. Meine Route war eine Reise in die Vergangenheit. Vom ehemaligen Kindergarten, rüber zur Grund- und Hauptschule und dann noch zur Wirtschaftsschule. An die Zeit im Kindergarten habe ich kaum Erinnerungen. Damals fand ich den Mittagsschlaf noch doof, heute schleicht sich schon gerne mal ein Nickerchen ein am Wochenende. Von der Schulzeit habe ich ja in meiner Lebensgeschichte ein paar Erinnerungen geteilt.
Zum heutigen Muttertag gratulierte ich meiner Schwester. Bei meinem Sparziergang musste ich einfach am Hauptbahnhof vorbei. Im Blumenladen war richtig viel los, bei Lidl gab es nur noch kontrollierten Einlass und die Sonderfläche in der Halle, mit Blumen und Geschenkartikeln, war kurz vor 13 Uhr schon fast leer. Das ist also kein Klischee, scheinbar ist auch der Muttertag so ein Festtag, der sich jedes Jahr ganz plötzlich anschleicht. Trotz meines Programms habe ich mir heute eine gute Tafel Schokolade gegönnt. Meine Mutter hat sich Zeit ihres Lebens leider zu wenig gegönnt, die Arbeit zu ernst genommen und ihre Gesundheit leider vernachlässigt. Das wurde ihr zum Verhängnis. Bei mir ist das etwas anders, auch wenn ich nicht so sehr auf meine Gesundheit geachtet habe. Ich habe keine Verpflichtungen irgendjemandem gegenüber und um mich werden nur wenige weinen. Dank meines Programms bekomme ich vielleicht ein paar Jahre mehr auf die Lebensuhr.
Die kommende Woche muss ich noch hinter mich bringen, dann habe ich eine Woche wohlverdienten Urlaub. Bei der Arbeit wird viel los sein, es steht für meine Verhältnisse überraschend viel im Outlook-Kalender. Ein angenehmer Termin könnte leider noch wegfallen, das wäre richtig schade. Noch ist die Hoffnung aber nicht verloren. Auf der Tanzfläche erwarten mich zwei Kurse und die Tanzparty am Freitag. Für das Wochenende und den darauffolgenden Urlaub habe ich noch keine Pläne. Mein Programm ziehe ich selbstverständlich auch im Urlaub weiter durch, schließlich will ich am 1. Juni den großen Erfolg verkünden können. Ich habe das Gefühl, dass kommende Woche der Freitag mein stärkster Tag sein wird.