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Kreativität

Zu meinen positiven Eigenschaften gehört auf jeden Fall Kreativität.

Seit meiner Teenager-Zeit schreibe ich Gedichte, Songtexte und Kurzgeschichten. Manchmal sogar im Auftrag von anderen Personen und manchmal habe ich sie einfach so im Internet veröffentlicht. Aktuell dürfte nichts mehr veröffentlicht sein, da ich mich ja von allen möglichen Plattformen gelöscht habe und auch diese Seite immer mal wieder Pause hatte. Vielleicht richte ich hier auf der Website in Zukunft wieder einen Bereich ein. Mal sehen. Für jeden kreativen Menschen ist eine Sache ganz besonders wichtig, die Inspiration. Genau daran mangelt es seit geraumer Zeit.

Selbst bei meiner Arbeit, einem typischen Bürojob, gab es immer wieder Möglichkeiten für Kreativität. Daraus entstanden Ideen, die dem Unternehmen manchmal im kleinen und manchmal im großen Rahmen weitergeholfen haben. Irgendwann habe ich meinen letzten Arbeitstag und dann stellt sich die Frage, was nach all den Jahren im Beruf geblieben ist. Wo irgendwelche Hochrangigen tausende Euro für irgendwelche Vanity-Projects verschleudern bin ich kreativ und auch noch kostengünstig. Gehaltserhöhung nach 25 Jahren? Nicht doch.

Im Jahr 2006 bekam die Firma ein neues digitales Posteingangssystem. Zuvor musste dieses System noch getestet werden und mein damaliger Chef wählte mich für das Test-Team aus. Zusammen mit Kolleg*Innen aus allen möglichen Bereichen testeten wir über mehrere Tage verteilt das System bis ins kleinste Detail. Es gab aber noch gar keine Checkliste. Diese habe ich erstellt, in Form einer Excel-Datei. Scheinbar leistete ich dabei richtig gute Arbeit, denn man überließ mir die Erstellung der Schulungsunterlagen. Vielleicht hat man auch einfach nur Niemanden sonst gefunden, der das machen wollte. Kann sein. Bis heute sind diese im Umlauf, hunderte Mitarbeiter wurden mit meinen Dateien geschult. Natürlich ließ ich es mir nicht nehmen, bei einem Screenshot meinen Namen nicht auszublenden. Nun wissen es sogar Leute, die gar nicht im Unternehmen arbeiten.

Früher wollte man noch alles in Statistiken festhalten. Heutzutage läuft das wohl über automatisierte Auswertungen. Damals klickte ich mich durch mehrere Dateien und trug die jeweiligen Ergebnisse in eine Excel-Datei ein, z. B. über die Anzahl der Schäden in jeder Sparte pro Monat. Damit aber noch nicht genug. Diese Ergebnisse sollten in Form eines Diagramms dargestellt werden. Das fertige Produkt ging dann an die jeweiligen Führungskräfte. Manche nahmen das nur zur Kenntnis, andere präsentierten das den Angestellten. Excel stellt die Daten zwar automatisch dar, doch das gefiel den Empfängern nicht. Sie wollten zwar die Daten angezeigt bekommen, aber eben nicht so wie von Excel vorgegeben. Da war Kreativität gefragt und bei mir war man da an der richtigen Adresse. Die Hochrangigen waren zufrieden mit meinen Ergebnissen und bekamen auf diesem Weg auch noch mit, dass ich vertrauenswürdig bin und gerne auch die Extra-Meile gehe, abseits meiner alltäglichen Arbeit.

Wir arbeiten mit verschiedenen Dienstleistern zusammen und die wollen für ihre Leistung natürlich auch bezahlt werden. Jeden Monat bekommen wir die Abrechnungen und begleichen diese möglichst schnell. Intern muss das auch verbucht werden. Lange Zeit ein sehr aufwändiges Verfahren. Dazu hatte ich auch eine Idee, wie man sehr viel Zeit sparen könnte. Im Jahr 2018 war die Zeit für diese Idee gekommen. In einer internen Aktion wurden Verbesserungsvorschläge gesammelt, egal um was es geht. Ich reichte meinen Vorschlag ein und bekam den ersten Preis verliehen. Meine Idee wurde recht zügig umgesetzt und von allen für gut befunden. Es gab einen Artikel im Firmenmagazin und in meinem Keller schlummert seitdem ein Fahrrad im Wert von über 500,00 Euro. Vielleicht fahre ich eines Tages auch mal wieder damit. Die Abrechnungen der Dienstleister mache ich bis heute und jedes Mal erinnert es mich an mein Erfolgserlebnis damals.

Irgendwann im Frühjahr 2020, kurz vor Corona, saß ich mit meinem Lieblingskollegen und Freund beim Mittagessen. Wir sind beide begeisterte Gamer, ich auf Konsolen, er auf PC. Die Anordnung der Tische in der Kantine inspirierte uns. Es wäre das perfekte Setting für eine riesige LAN-Party. Diese Idee entwickelte sich immer weiter. Mein Arbeitgeber hat eine Sportgemeinschaft und inzwischen ist E-Sports als Sportart anerkannt. Wir reichten unsere Idee also ein. Ein paar Wenige waren skeptisch, doch die große Mehrheit unterstützte unsere Idee. "E-Sports & Gaming" war von nun an ein Thema. Nicht nur die Sportgemeinschaft interessierte sich für dieses Thema, auch andere Bereiche unterstützten uns von Anfang an. Letztes Jahr gab es schon einen größeren Launch-Event und zum Zeitpunkt dieses Beitrages läuft gerade ein großes Turnier in Mariokart.


Bleiben wir doch gleich in der Welt der Videospiele.

Eines der ersten Videospiele das ich je gespielt habe ist Tetris. Hier ist Kreativität von Vorteil, wenn man im A-Modus eine Million Punkte holen oder im B-Modus Level 9-5 abschließen will. Löscht man einzelne Linien oder baut man auf und wartet auf den einen Stein, der gleich vier Linien auf einmal löscht? Wie baut man es auf, wie dreht man den Stein, wo setzt man ihn?

1992 bekam das SNES (Super Nintendo Entertainment System) eine Software, die eigentlich gar nicht als Spiel bezeichnet werden kann. Mariopaint. Ein Programm mit dem man am Bildschirm zeichnen, Musik machen und kleine Animationen erstellen kann. Ich schloss es damals an den Videorekorder an und erstellte Titeleinblendungen, manchmal als einfachen Text, manchmal leuchtend und blinkend.

Gleichzeitig erschien auch "Sim City". Auf leerem Land konnte man eine Stadt bauen und verwalten. Meine Stadt lief damals so gut, dass ich gar keine Steuereinnahmen gebraucht habe. Aus diesem Spiel wurde eine Serie, nicht nur für Städte. Heutzutage kennt "Die Sims" wohl jeder.

Die Spieleserie "Legend of Zelda" ist bekannt dafür, dass es nie nur einen Lösungsweg gibt. Egal ob es darum geht Rätsel zu lösen oder Gegner zu besiegen, es gibt immer mehr als einen Weg. Im aktuellen Spiel ist das sehr stark ausgeprägt, doch auch 1992 in "A Link to the Past" gab es diesen Ansatz schon. Hat man in der Schattenwelt nach Kerker 1 gleich Kerker 4 gemacht, hatte man es in 2 und 3 deutlich einfacher. Beim Sammeln der Herzteile musst man sich auch was einfallen lassen, selbst wenn man sie auf dem Bildschirm schon sah, waren sie nicht immer gleich erreichbar. Eine riesige Motte mit der Hilfe einer goldenen Biene besiegen? Kein Problem, wenn man erstmal auf sowas kommt.

Für die Wii-U kam dann ein Spiel heraus, das wieder einzig und allein auf Kreativität basiert. In "Super Mario Maker" baute man sich selbst Level aus der kunterbunten Super-Mario-Welt, komplett mit Landschaft, Gegnern, Items und Hindernissen. Selbst an einfachen Leveln kann man stundenlang basteln und diese dann online hochladen. Die ganze Welt kann diese Level dann spielen und danach kommentieren. Bei den Leveln anderer Spieler findet man auch immer wieder Inspiration für die eigenen Werke.

Die Nintendo Switch bekam dann den Nachfolger mit noch viel mehr Möglichkeiten. Selbst Elemente aus "Legend of Zelda" können hier verbaut werden. So hat man nicht nur immer wieder neue Mario- sondern auch Zelda-Level. Jeden Tag erscheinen hunderte neue Level aus aller Welt und es wird bestimmt noch eine sehr lange Zeit so weitergehen.

Meine Level in "Super Mario Maker 2" für die Nintendo Switch:

XQ2-FK2-YMG

BTG-BQ5-PYF

BH5-6RB-BRG

527-SY1-SYG

L9D-JMR-CPG

P0F-5D2-CLG

P6X-H4R-55G

WW3-012-36G

CHW-CS0-DNG

X56-RTD-TFG

BGH-RRX-HMF

G57-YKB-SKG

X5V-F1Y-P7G

N71-P47-P5G

YT8-H5K-VTG

KCQ-0RQ-DSF

WKC-LWN-52G

RT2-MMG-S0G

BH4-5BF-F0G

GHF-4MR-KYG

WHJ-9D9-2DG

5XX-9VK-DQF

11L-QXJ-LKG

RSB-Y3P-HTG

7XJ-H0P-VSG

T31-DB2-NRG


So manche Idee hatte ich auch auf der Tanzfläche. Einige Figuren im Cha-Cha-Cha oder in der Salsa kann man wunderbar auch in die Rumba übernehmen, mit einer kleinen Modifikation. Aus dem Discofox habe ich auch schon etwas in den Wiener Walzer übernommen und eine Tango-Figur hatte im Quickstep ihren Ursprung. So manchen Tanzlehrer habe ich damit schon zur Verzweiflung gebracht, weil ich mit meiner Tanzpartnerin Figuren tanze, die sonst keiner im Kurs kennt. Schlimmer noch, es sind Figuren die es so nichtmal gibt.

Mit einer ehemaligen Tanzpartnerin habe ich sogar eigene Figuren erfunden, hauptsächlich in der Salsa. Wir haben herumprobiert und unsere Kreation perfektioniert. Dann wurde der Tanzlehrer des Vertrauens gesagt und als dieser dann sagte, dass er diese Bewegungsfolge nicht kennt, waren wir zurecht mehr als stolz auf uns. 

 

Vielleicht würde ich bei einem IQ-Test nicht so gut abschneiden. Bisher habe ich noch keinen gemacht. Meine Kreativität kann mir aber Niemand absprechen. Was das angeht habe ich über die Jahre so viel Selbstbewusstsein entwickelt, dass jegliche Kritik wirkungslos an mir abprallen würde.

Leider ist meine Kreativität bisher eine brotlose Kunst. Selbst wenn ich sie zum Wohle des Arbeitgebers nutze, bringt mir das bei der Gehaltsabrechnung leider auch nichts.


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